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Montag, 30. Mai 2011

In letzter Zeit gibt es weniger Kritik.

Nikolaus Lanner, ehemaliger Bürgermeister von Maria Wörth, hat 1982 das berühmt-berüchtigte GTI-Treffen in Reifnitz (Bezirk Klagenfurt-Land) ins Leben gerufen - er erinnert sich an die Anfänge, Exzesse und Widerstand von allen Seiten.
Nikolaus Lanner, ehemaliger Bürgermeister von Maria Wörth, hat 1982 das berühmt-berüchtigte GTI-Treffen in Reifnitz (Bezirk Klagenfurt-Land) ins Leben gerufen. "Vor 30 Jahren hatte ich einen Tourismusdirektor, der hieß Karl Grossmann. Der war mit dem Schauspieler Erwin Neuwirth befreundet, der in Reifnitz ein kleines Cafe betrieben hat. Der fuhr einen Golf GTI, also kam er auf die Idee, ein GTI-Treffen zu machen", erzählte Lanner im APA-Interview. Die beiden unterbreiteten ihm diese Idee, er war einverstanden. Was in 30 Jahren daraus werden würde, konnte er damals nicht ahnen.

Bescheidene Anfänge

85 Teilnehmer kamen zum ersten Treffen. "Zufällig waren zwei Vertreter von VW aus Wolfsburg hier auf Urlaub und haben das gesehen. Die haben dann gesagt, sie werden prüfen, ob sie nicht mit einsteigen", erinnert sich Lanner. Ein Jahr später war es dann so weit: VW und seine Marketingmaschinerie hielten Einzug in Reifnitz, mit dem Einstieg des Konzerns stieg die Teilnehmerzahl gleich auf mehr als 1.000. Dann wurden es von Jahr zu Jahr mehr. Anfangs ging es laut Lanner noch recht zivilisiert zu. Alte Fotos aus den 80er Jahren belegen, dass die Mädchen, die mit den Autos posierten, wesentlich weniger nackte Haut zeigten als heutzutage.

1987 machte sich Lanner auf den Weg nach Malmö in Schweden. Dort wurde der Stein für das nunmehrige Wahrzeichen von Reifnitz, der steinerne Golf GTI, aus einem Granitsteinbruch gebrochen. "Wir wurden vom Bürgermeister in Malmö vor dem Rathaus empfangen, die österreichischen Fahnen wurden gehisst", blickt Lanner zurück. "In der Nähe von Wolfsburg, dem Sitz des VW-Konzerns, gab es eine Steinmetzschule, deren Schüler haben dann den GTI in Stein gemeißelt". Nach dem Transport nach Kärnten wurde das steinerne Auto auf einer Stahlplatte von tausend GTI-Fahrern ungefähr 500 Meter weit an seinen Standort gezogen.

"Dann ist natürlich der Wirbel in der Öffentlichkeit losgegangen. Die Grünen haben sich dagegen ausgesprochen, die haben demonstriert. Das Ganze ist dann ein bisschen eskaliert, die Polizei hat sich auch nicht ganz richtig verhalten und ist mit Gewalt vorgegangen", erklärte der Altbürgermeister, der selbst von anonymen Anrufern bedroht wurde. "Die Polizei ist dann auf die Veranstaltung gekommen und hat mir gesagt, dass ich nicht mehr nach Hause dürfe. Eine ganze Woche lang wurde ich Tag und Nacht bewacht". 1988 passierte das selbe noch einmal, der oder die Anrufer konnten nie ausgeforscht werden.

Lanner bekam auch Kritik aus der eigenen Partei zu spüren: "Einzig der damalige Landeshauptmann Leopold Wagner (SPÖ), ist hinter mir gestanden". Wegen des Wirbels und der Berichte in deutschen Medien stieg VW aus der Veranstaltung aus. Das Treffen wurde dennoch weitergeführt, zwischenzeitlich ohne echte Organisation, was ein Riesenchaos auslöste. "VW hat dann gesehen, wie viel Werbung das ist, und ist wieder eingestiegen. Heute ist die Firma ja voll mit dabei. Die machen das mit einem großen Aufwand, den wir uns damals nie getraut hätten. Heute ist es einigermaßen in die richtigen Bahnen geleitet, es gibt zwar da und dort noch Gegner, aber der ganze Ort und die Wirtschaft profitiert", meinte Lanner. Er rechnet mit 20.000 bis 30.000 Teilnehmern und insgesamt 200.000 Besuchern beim Jubiläumstreffen.

VW voll involviert

Das GTI-Treffen hat sich in den drei Jahrzehnten zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor in der Region entwickelt. VW nützt die Veranstaltung, um die neuesten Modelle vorzustellen. Bei der Bevölkerung ist die Veranstaltung allerdings nicht immer so positiv angekommen. "In letzter Zeit gibt es weniger Kritik, natürlich hat es damals gegen mich gewaltige Widerstände gegeben, Leserbriefe und dergleichen mehr. Aber ich habe es durchgesetzt. Ein anderer hätte das nicht durchgestanden", sagte Lanner.

Selbst sei Lanner auch schon VW-Fahrer gewesen, derzeit nicht, wie er mit einem Grinsen erzählte: "Natürlich musste ich immer aufpassen, weil ich von Dienst wegen immer Mercedes gefahren bin und da haben sie mich beim GTI-Treffen immer ausgepfiffen. Da hat uns VW dann Leihautos zur Verfügung gestellt". Alkoholexzesse auch schon in den 80er Jahren? "Nein, Alkohol nicht. Führerscheinabnahmen hat es immer wieder gegeben, Schnellfahren gibt es heute auch noch. Mir haben die Burschen oft leidgetan, wenn sie Strafe zahlen mussten. Aber das wird man bei einer Großveranstaltung nie verhindern können. Bei einem Fußballmatch geht es oft genauso zu". Lanner ist froh, dass bisher nie ein größerer Unfall passiert ist: "Also, geringfügige Blechschäden schon, aber das war immer meine Sorge, dass in dieser GTI-Woche nichts Schwerwiegendes passiert. Die jetzige Gemeindeführung hat das gut im Griff, da ist nichts einzuwenden".

Man könnte meinen, Lanner ist ein regelrechter "GTI-Idealist": "Ich hab einmal bei einer Pressekonferenz gesagt, bitte lasst's doch die Hotellerie und die Gewerbebetriebe am Anfang der Saison was verdienen, damit sie das Waschpulver für die Saison kaufen können". Inzwischen wird die Wertschöpfung des Treffens für die Region auf rund 20 Millionen Euro geschätzt, die ganze Region ist rund um das Treffen hoffnungslos ausgebucht.

Quelle: Kleine Zeitung

Sonntag, 29. Mai 2011

30.GTI-Treffen

Er hatte einen Golf GTI, führte ein Bistro in Reifnitz am Wörthersee und hatte am Studienort Salzburg den damaligen Porsche-Chef Schneider-Manns Au zum Nachbarn. Das brachte Erwin Neuwirth 1982 auf die Idee , ein GTI-Treffen zu organisieren. Für diese "Jahrhundertidee", dem damaligen Marketinggedanken in Kärnten um Jahrzehnte voraus, war Maria Wörths Bürgermeister Nikolaus Lanner (ÖVP) sofort Feuer und Flamme. Der Grundstein zum GTI-Treffen, das mittlerweile Auto-News heißt, war gelegt.
Was als touristische Maßnahme zur Belebung der Vorsaison begann, wurde zu einem Mekka für Fans von starken Motoren, rauchenden Reifen und Autotuning aus ganz Europa. Viele PS, ebenso viel nackte Haut, dröhnende Motoren und glänzende Auspuffanlagen - jährlich pilgern weit über 100.000 GTI-Fans an den Wörthersee, um ihrer gemeinsamen Leidenschaft VW Golf GTI zu frönen.

Doch bekanntlich ist nicht alles Gold, was glänzt. Mit immer mehr Teilnehmern kamen auch immer mehr Probleme nach Reifnitz. Der GTI-Ort, den seit 1987 ein Denkmal aus Granit in Form des Kultautos ziert, war längst zu klein geworden. Rasch breitete sich die Veranstaltung auf den ganzen See aus.

1992 war es mit "Gummi, Gummi", dem berühmt-berüchtigten Durchdrehen der Räder am Stand, Alkohol- und Sexausschweifungen so arg geworden, dass Gemeinde und Bezirksbehörde das Treffen kurzfristig verboten. In den folgenden Jahren fand es sozusagen illegal statt. Da hatte sich auch der VW-Konzern, seit 1983 dabei, zurückgezogen.
Inzwischen ist die Gemeinde sogar Veranstalter und auch VW - nicht nur mit dem Golf GTI, sondern mit der gesamten Modellpalette sowie Audi, Skoda und Seat vertreten - wieder dabei (gemeinsam mit Pirelli als Hauptsponsor).

300 Polizisten

Das Event ist auch ruhiger geworden. Zumindest relativ. Die Polizei, seit vielen Jahren mit einem Massenaufgebot an Beamten präsent (inklusive Verstärkung aus Niederösterreich und der Steiermark 300 Beamte), attestiert den Teilnehmern "überwiegend gesittetes und vernünftiges Verhalten". Natürlich muss noch immer eingeschritten werden. "Aber im vergangenen Jahr sind beispielsweise die Geschwindigkeitsübertretungen um 20 Prozent zurückgegangen", sagt Polizei-Sprecher Rainer Dionisio. Dafür ist die Zahl der Alkolenker von 41 auf 49 gestiegen.
Über Gewinne freuen sich Hotellerie, Gastgewerbe und Supermärkte. "Ich habe in der Zeit mehr Umsatz als in der gesamten Saison", sagt so mancher Unternehmer.
Des einen Freud', des anderen Leid: Viele Einheimische klagen über Lärm und Umweltbelastung. "Da wohnen zwei Seelen in meiner Brust", gibt Bürgermeister Adolf Stark (FPK), selbst Polizeibeamter, zu. "Aber schließlich lebt die gesamte Region von solchen Events." Stolz ist er darauf, dass "wir ohne einen einzigen Euro Steuergeld auskommen".

Die Anreise zum Jubiläumstreffen ist bereits voll im Gang. Das 30. GTI-Treffen könnte einen neuen Besucherrekord bringen. Die Rede ist derzeit von bis zu 200.000 Gästen.

Das Programm

"Der See ruft", lautet das Motto des 30. GTI-Treffens, das offiziell von 1. bis 4. Juni 2011 stattfindet. Auf die Teilnehmer wartet zum Jubiläum ein besonderes Programm.
"Wir haben uns da einiges einfallen lassen", sagen die Veranstalter. So groß wie nie ist auch die Ausstellungsfläche, auf der 110 Anbieter mit VW an der Spitze ihre Produkte präsentieren.

Die offizielle Eröffnung erfolgt am Mittwoch (1. Juni) um 20 Uhr durch Bürgermeister Adolf Stark. Anschließend "Warm-up" mit DJ Psaki, DJ Mangelsdorf, Go-go-Tänzerinnen und die Band Big Belly Creation.

Am Donnerstag (2. Juni) wieder "Warm-up", DJs, Tänzerinnen und die Topband annyMone, ehe um 23.30 Uhr in der Bucht von Reifnitz das große Jubiläumsfeuerwerk steigt (bei Schlechtwetter wird das Pyro-Spektakel um 24 Stunden verschoben).

Am Freitag (3. Juni) findet ab 20 Uhr die "3. Gummiplatz Night Show" statt, die angeblich viel Action und Spannung bringen wird. Zum Abschluss heizt DJ Mangelsdorf den Besuchern noch einmal so richtig sein.

Am Samstag (4. Juni) lassen DJ Psaki und Go-gos das Jubiläum ausklingen. Programmende ist an allen Tagen spätestens 23.30 Uhr.

Neben diesem Special-Programm gibt es noch ein Tagesprogramm wie Trampolin-Shows mit den Flying Bananas, Käfer-Doppelsitzer-Drift-Shows und Doppelsitzer-Kart-Shows mit Besuchern, Sexy Car-Wash, eine Motorrad Freestyle-Show, das unvermeidliche "Gummi-Gummi", Burn-out-Shows, Besucher-Games mit attraktiven Preisen sowie Special Show Guests. Wer noch immer nicht genug hat, kann auf 88,4 und 101,6 MHz "Radio GTI" hören.

Dienstag, 24. Mai 2011

Eine Gemeinde gibt Gas für das Jubiläum.

An einem sonnigen Tag ist die Wörthersee-Süduferstraße nicht nur mit dem Fahrrad ein beliebtes Ausflugsziel. In den nächsten Tagen und Wochen gibt es besonders für Autofahrer einiges zu entdecken. Spätestens, wenn Reifnitz in Sichtweite ist, geht bei vielen - sehr häufig sind es GTI-Fahrer - das Herz auf. Denn schon am Ortsanfang sieht man die "Vorboten" der diesjährigen Autonews. Und das 30. Jubiläum des GTI-Treffens soll - geht es nach Bürgermeister und Organisationsoberhaupt Adolf Stark - Rekorde brechen.

Bis zu 150.000 Besucher aus ganz Europa werden zwischen 1. und 4. Juni erwartet. "Wir haben Gäste von Russland bis England und es ist eine Veranstaltung, die zur Gänze ohne Unterstützung der öffentlichen Hand auskommt", ist Stark stolz auf die Beliebtheit der Veranstaltung. Anlässlich des Jubiläums - eigentlich sind es zwei, denn Stark organisiert das Treffen seit 15 Jahren - soll es vier "unvergessliche Feiertage" geben.
Ausstellung auf dem See

Aufsehenerregend ist schon die Konstruktion, die VW an der Ortseinfahrt errichtet. Show- und Ausstellungsbereiche ziehen sich auf einem Areal von rund 3200 Quadratmetern vom Uferbereich bis auf den See. Insgesamt entstehen sieben Messestände im Ortsgebiet. "Seit 9. Mai wird gebaut, bis Ende Mai ist der Aufbau fertig. Danach wird die Fläche wieder begrünt", so Stark. "Nebenbei" laufen auch noch organisatorische Vorarbeiten. Ticketverkauf, die Parkplatzeinteilung oder die Fixierung der Programmpunkte. "Das Showprogramm findet an den Festtagen täglich ab 10 Uhr statt", so Stark, der auch Verständnis dafür hat, dass das GTI-Treffen nicht bei allen Gemeindebewohnern gut ankommt. Er weist jedoch auf den touristischen Mehrwert hin, von dem die Gemeinde profitiert. Parkplätze werden auf gemieteten Wiesen zur Verfügung stehen. "Diese sind farblich unterschiedlich, jeder weiß genau, wo er mit dem Einfahrtsticket parken soll", sagt Stark.
Jubiläumsausgabe

Auch mit der Exekutive und mit den privaten Sicherheitsunternehmen erfolgen jetzt noch die letzten Absprachen. An den Einfahrtsstraßen werde es wieder Kontrollen geben. Als "Zuckerl" und besondere Erinnerung gibt es heuer ein Buch über die vergangenen 30 Jahre GTI-Treffen. "Es ist schön geworden", so Stark. 24,90 Euro kostet die bebilderte Jubiläumsausgabe. Schön muss jetzt nur noch das Wetter für die Veranstaltung werden, damit der Rekordplan aufgeht.

Quelle: Kleine Zeitung

Montag, 23. Mai 2011

Ein Kult Auto schlägt weiter hohe Wellen!!!!



Es war ein Zufall, der das mittlerweile größte Automarkentreffen Europas richtig ins Rollen brachte: 1982 machten zwei VW-Manager Urlaub am Wörthersee und waren Zeugen des ersten Golf-GTI-Treffens mit gezählten 85 Teilnehmern.

Die Idee dazu hatte Schauspieler und Kabarettist Erwin Neuwirth, der damals am Reifnitzer Bach ein kleines Lokal führte und einen GTI fuhr. Er wollte ein Event auf die Beine stellen, das mehr Gäste in den Ort bringen würde. Besagte VW-Zampanos fuhren auf Neuwirths Idee ab, der Konzern stieg zwei Jahre später ein und verlieh dem Treffen einen Turboeffekt.

"Eine Million Schilling pro Jahr und zwei Manager stellten die VW-Werke bis 1994 dem Treffen zur Verfügung", sagt Peter Perdacher, der 1998 den "Golf GTI Club Reifnitz" gründete. "Es waren dann die Clubzeitung des ADAC und die VW-Zeitung ?Gute Fahrt', die das Treffen in Deutschland bewarben", sagt der Journalist Helmut Horn, der jetzt ein Buch zum 30-Jahr-Jubiläum veröffentlicht (siehe Info).

Ob organisiert oder nicht, ob mit VW als Partner oder nicht: Der See rief und die GTI-Tour war nicht mehr zu stoppen. AltBürgermeister Nikolaus Lanner musste die "Pubertät" des Events erleben, als die immer jünger werdenden Gäste Anfang der 1990er-Jahre immer schwieriger wurden. "VW war als Partner ausgestiegen, es gab keine Organisation, es herrschte Chaos." Das Treffen kam ins Schleudern, die Grünen demonstrierten, Lanner brauchte Personenschutz. "Damals hat es gewaltige Widerstände gegeben", erzählt Lanner. "Aber ich habe es durchgesetzt."
Schattenseiten

Der heutige Bürgermeister Adolf Stark begann den Event 1996 wieder auf Schiene zu bringen. "1998 gab es noch 22 Totalschäden, 750 Strafmandate und 25 Anzeigen", zitiert Perdacher die Skandalchronik. 2007 hatte es im Rahmen des Treffens sogar einen Todesfall gegeben: Ein 18-jähriger Fan aus Oberösterreich war im Hafnersee ertrunken.

Mit dem Wiedereinstieg von VW und dem späteren Öffnen für die Marken Audi, Skoda und Seat (sie sollen gemeinsam mit kolportierten eineinhalb Millionen Euro pro Jahr das Event in Fahrt halten) gewann das Treffen an Qualität. Die Konzerne signalisieren ihren "Werkspiloten" Wertschätzung, präsentieren Modellneuheiten und jede Menge Tuning-News. Pirelli und VW treten heuer als Hauptsponsoren auf. Der 235 PS starke Jubiläums-GTI "Edition 35" feiert in Reifnitz sogar Weltpremiere!

"Auto-News" heißt das Event inzwischen, in dessen Herzen eine steinerne Golf-GTI-Skulptur ruht. 1000 GTIler haben den Stein-Golf 1987 über 500 Meter an seinen heutigen Parkplatz gezogen. "Wir füllen die Betten in Kärnten. Die Campingplätze sind rappelvoll. Wir erzielen eine Wertschöpfung von 20 Millionen Euro. Ohne das Treffen hätten viele Gästepensionen längst zugesperrt. Es ist die erhoffte Saisonstärkung geworden", ist Bürgermeister Stark überzeugt. "Ja, es gibt Einschränkungen, aber die gesamte Region lebt vom Treffen", sagt Stark.

Das berühmt-berüchtigte Spektakel funktioniert ohne öffentliches Geld. GTI, die "Große Touristische Invasion", startet heuer offiziell am 1. Juni - die Gemeinden rund um den Wörthersee können sich schon jetzt anschnallen.

Quelle: Kleine Zeitung

Freitag, 13. Mai 2011

GTI-Treffen am Wörthersee feiert 30.Geburtstag

Das GTI-Treffen in Reifnitz am Wörthersee feiert Jubiläum. Zum 30. Mal treffen diesmal von 1. bis 4. Juni Fans des Kultautos am Südufer des Sees zusammen. Was als touristische Maßnahme zur Belebung der Vorsaison begann, wurde zu einem Mekka für Fans von starken Motoren, rauchenden Reifen und Autotuning aus ganz Europa.

Im Vorjahr besuchten rund 120.000 Menschen das Event, heuer wird mit einem Ansturm von rund 200.000 Besuchern und Teilnehmern gerechnet. Viele PS, fast ebenso viel nackte Haut und dröhnende Motoren sowie Auspuffanlagen - jährlich pilgern Zehntausende GTI-Fans an den Wörthersee, um ihrer gemeinsamen Leidenschaft zu frönen: dem Golf GTI. Im Jahr 1982 initiierte der damalige Bürgermeister von Maria Wörth, Nikolaus Lanner, die Veranstaltung, die seit damals kontinuierlich gewachsen und inzwischen aus dem Ort nicht mehr wegzudenken ist.

1992 verboten Bürgermeister und Bezirkshauptmannschaft laut Medienberichten das Treffen sogar kurzfristig, in den Jahren darauf fand es dennoch inoffiziell statt. Seit 1997 fungiert wieder die Gemeinde mit Bürgermeister Adolf Stark (FPK) als Veranstalter. Anrainer fühlen sich jedes Jahr gestört und vom Lärm belästigt, Hotellerie und Gastgewerbe freuen sich nach wie vor über volle Quartiere und hohen Umsatz.

Über die Beschwerden der Bewohner sagte Stark zur APA: "Da wohnen zwei Seelen in einer Brust. Ein Prozentanteil der Anrainer verdient mit der Veranstaltung Geld, der zweite Teil muss mit Einschränkungen rechnen. Aber die gesamte Region lebt ja von solchen Events." Rund 50.000 Betten werden bei der Veranstaltung in der Region um den Wörthersee belegt sein, Stark rechnet damit, dass jeder Gast um die 1.000 Euro ausgibt.

Überschattet wird das Treffen jährlich von zahlreichen Strafmandaten, Anzeigen und Führerscheinabnahmen, hauptsächlich wegen Alkoholisierung am Steuer, Geschwindigkeitsübertretungen, Schlägereien oder wegen eines außergewöhnlichen Erregungszustandes - wie die Polizei das berühmt-berüchtigte "Gummi, Gummi", das Durch-Drehen-Lassen der Reifen am Stand - nennt. 2007 gab es auch einen Todesfall im Rahmen des GTI-Treffens. Ein damals 18-jähriger VW-Fan aus Oberösterreich ertrank im Hafnersee bei Keutschach (Bezirk Klagenfurt-Land).

In den vergangen Jahren ist es auf dem Event laut Exekutive allerdings wesentlich "ruhiger" zugegangen, die Beamten nahmen vermehrt Alkoholkontrollen vor. So gab es denn auch Lob der Polizei für die Veranstaltungsteilnehmer, die ein "vernünftiges und gesittetes Verhalten" an den Tag gelegt hätten. Zum Jubiläumstreffen im Juni wird sich zeigen, ob dieser Trend auch weiterhin anhält.

Für dieses haben sich laut Stark derzeit 110 Aussteller angekündigt, sie bieten alles rund ums Auto an. Die Unternehmen VW, Audi, Skoda und Seat haben große Ausstellungsflächen gemietet, Pirelli und VW treten außerdem als Hauptsponsoren auf. Am Festgelände gibt es den ganzen Tag über Programm, für Nicht-GTI-Fans heißt es: der Region großräumig ausweichen.

Quelle: Kleine Zeitung